Das Kniegelenk ist das komplizierteste und auch am meisten belastete Gelenk des menschlichen Körpers.
Die Ausübung der häufigsten Sportarten wie Laufen, Ballsportarten und Skifahren ist von schmerzfreien und funktionstüchtigen Kniegelenken abhängig.
Das Kniegelenk selbst ist aufgrund seiner speziellen Bauweise besonders leistungsfähig, aber auch besonders anfällig für Verletzungen und Verschleißerscheinungen. Während man sich früher mit den Einschränkungen, die eine Knieverletzung oder Abnutzung mit sich brachte, einfach abfand oder durch konservative Therapiemethoden wie Infiltrationen oder entzündungshemmende Tabletten eine Linderung der Schmerzsymptomatik zu erzielen versuchte, hat die moderne Kniechirurgie heute völlig neue Möglichkeiten der Wiederherstellung eröffnet.
Meniscusschäden ...
...entstehen häufiger durch Abnutzung beziehungsweise Degeneration, insbesondere bei Patienten ab fünfunddreißig bis vierzig Jahren (als durch Unfälle). Aufgrund von Vorschädigungen durch Fehl- beziehungsweise Überbelastung reichen oft Minimaltraumen um einen Meniscusriss zu verursachen. Die Diagnose wird einerseits durch die klinische Untersuchung und andererseits durch Kernspintomographie gestellt.
Meniscusrisse und auch Knorpelschäden können durch so genannte arthroskopische Operationen minimal invasiv gut behandelt werden. Mittels Arthroskopie wird über eine kleine Stichöffnung, das so genannte Arthroskop, eine spezielle bleistiftdicke Optik, die mit einer Videokamera verbunden ist, in das Gelenk eingebracht. Über eine weitere Stichöffnung, auf der gegenüberliegenden Seite wird eine Tastsonde in das Gelenk eingeführt, um die Gelenksstrukturen zu untersuchen. Auf diese Weise erlangt der Chirurg genaue Erkenntnisse über den Zustand sämtlicher Gewebe und Strukturen im Gelenk.
Mit speziellen Miniaturinstrumenten ist es dann möglich, verletzte oder erkrankte Gelenksteile zu entfernen oder auch zu reparieren.
Risse, die nahe an der Kapsel stattfinden und bei denen eine ausreichende Durchblutung der Meniscusanteile gegeben ist, können auch genäht werden.
Nach der Operation kann der Patient durchaus erwarten, wenn keine zusätzlichen Knorpelschädigungen bereits vorhanden sind, seine früheren Aktivitäten ohne Einschränkung wieder durchführen zu können.
Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass zum Schutz des Gelenkes derartig störende Meniscusteile so früh wie möglich entfernt werden sollen. Durch die Teilentfernung des Meniscus wird der Meniscus zwar etwas kleiner, verglichen jedoch mit der Schädigung durch Teilchenabrieb, der im Kniegelenk wie Sand im Getriebe wirkt, ist eine Teilentfernung mit Sicherheit das kleinere Übel.