Die häufigsten Ursachen für Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule sind auf Bandscheibenabnutzungen und Arthrosen der kleinen Wirbelgelenke zurückzuführen. Eine entsprechende Schmerzdiagnostik ist immer mit einer klinisch-manuellen Untersuchung des Patienten verbunden. Aufgrund der Diagnose unter Berücksichtigung der bildgebenden Verfahren wie Röntgen und MRT werden die weiteren Behandlungsschritte gesetzt. In den meisten Fällen kann mit einer konservativen gezielten Schmerztherapie gut geholfen werden.
Bei leicht bis mittelgradigen Veränderungen ist oft eine lokale Behandlung mittels schmerzstillender und entzündungshemmender Injektionen, die zielgerichtet an den Ort der Ursache gebracht werden, ausreichend, um den Schmerzkreislauf zu durchbrechen. Im Bereich der Wirbelsäule sind es vor allem die kleinen Wirbelgelenke beziehungsweise Nervenwurzeln, die durch gezielte Infiltrationen – sei es durch Bildwandler oder CT – eine rasche und nachhaltige Schmerzerleichterung erfahren. Auch bei Bandscheibenvorfällen wird durch solche Injektionstechniken eine rasche Schmerzlinderung erzielt, sie ersparen in vielen Fällen einen operativen Eingriff. Diese Therapien werden dann im Rudolfinerhaus durchgeführt.
Abnützungen der Bandscheibe und Bandscheibenvorfälle sind die häufigste Schmerzursache im Bereich der Wirbelsäule.
Je nach Lokalisation des Bandscheibenvorfalles kommt es zu ziehenden Schmerzen in ein oder beide Beine und im fortgeschrittenen Stadium auch zu Lähmungen der Zehen, des Fußes oder auch der Beinmuskulatur.
Die Bandscheibe besteht aus einem äußeren Faserknorpelring und einem inneren wasserhältigen geleeartigen Kern. Durch Risse in Teilen des Außenringes kann es zunächst zu einer Vorwölbung der Bandscheibe einer so genannten Discusprotrusion und bei weiterem Vordringen des geleeartigen Kerns zum eigentlichen Discusprolaps kommen.
An diagnostischen Maßnahmen sind Röntgenuntersuchungen und vor allem Magnetresonanzuntersuchungen der Wirbelsäule erforderlich, um die Lokalisation, die Größe und die Art des Bandscheibenvorfalles zu beurteilen.
Je nach Ausdehnung, Lage und Größe beziehungsweise Beschaffenheit des Bandscheibenvorfalles kann eine bessere Prognose über die Schmerzdauer und die Art der konservativen Therapie erfolgen.
Oft lassen sich innerhalb von zehn- bis vierzehntägigen stationären Aufenthalten mit intensiver Infusionsbehandlung, CT-gezielten Infiltrationen beziehungsweise intensiver physikalischer Therapie rasche Besserungen ohne Operation erzielen.
Bei anhaltenden Schmerzen oder bei Lähmungen muss der Bandscheibenvorfall operiert werden.
Der Vorteil dieser Methode liegt indem kurzen Krankenhausaufenthalt und in der raschen Mobilisierung der Patienten.
Bei zunehmender Abnutzung der Bandscheibe ohne Vorfall kommt es zu einer vermehrten Belastung der kleinen Wirbelgelenke, die aufgrund dieser Belastung eine Abnutzung (Arthrose) entwickeln.
Die degenerierten kleinen Wirbelgelenke können selbst sehr schmerzhaft sein, wobei der Patient in diesem Fall vor allem über beständige Lendenwirbelsäulenschmerzen klagt.
Hier können gezielte Infiltrationen und bei therapieresistenten Fällen Nervenabtragungen mittels Thermo- oder Kryotherapie Schmerzlinderung bewirken.
Bei der Spinalkanalstenose handelt es sich um eine knöcherne und bandscheibenbedingte Einengung des zentralen Wirbelkanals oder des Nervenwurzelkanals. Die Patienten klagen oft über Schmerzen, vor allem Ausstrahlungsschmerzen in beide Beine, meistens beim Stehen und beim Gehen.
Beim Sitzen oder vielfach auch beim Liegen sind die Patienten weitaus beschwerdefrei. Die Spinalkanalstenose beeinträchtigt die Beweglichkeit des Patienten beträchtlich, da das Stehvermögen und das Gehvermögen deutlich reduziert sind.
Einfache bis minimal-invasive Verfahren, die zur Freilegung des eingeengten Wirbelkanals durchgeführt werden, können rasch Abhilfe schaffen. Oft gelingt es bei nicht allzu fortgeschrittenen Einengungen mit Distraktionsklammern über einen minimal-invasiven Eingriff denselben Effekt zu erzielen.
Die Patienten sind bereits am nächsten Tag mobil, können aufstehen und gehen. Der Spitalsaufenthalt beschränkt sich auf fünf bis sieben Tage.
Bei fortschreitender Schädigung der Bandscheibe, der Bänder und der kleinen Wirbelgelenke kann es zum Gleitwirbel kommen. In diesem Fall sind zunächst stabilisierende heilgymnastische Übungen angezeigt.
Kommt es durch die vermehrte Beweglichkeit zu einer Einengung des Rückenmarkes, muss der Wirbel operativ mit Schrauben und Platten stabilisiert werden, wobei bei der gleichen Operation eingeengte Nerven befreit werden.
Nach einer Wirbelsäulenverplattung ist ein zehn- bis vierzehntägiger Spitalsaufenthalt erforderlich. Der Patient kann jedoch am nächsten postoperativen Tag mobilisiert werden, und im Rahmen des stationären Aufenthaltes heilgymnastische Übungen erlernen.
Wirbelkörpereinbrüche gehören zu den häufigsten Komplikationen bei Osteoporose.
Lange Zeit war entweder eine aufwändige Operation mit Spitalsaufenthalten von zehn bis dreißig Tagen erforderlich oder eine konservative Therapie über zwölf Wochen mit Schmerzmitteln, Stützkorsett und physikalischer Therapie, die die Patienten nicht immer von ihren Schmerzen befreite.
Seit einiger Zeit steht nun ein neues, perkutanes und minimal-invasives Verfahren zur Verfügung. Die Kyphoplastik ermöglicht mit kleinen Hautschnitten, die Aufrichtung des Wirbelkörpers. Damit kann eine wesentliche Stabilisierung der Patientensituation beziehungsweise eine dramatische Verbesserung und Erhöhung der Lebensqualität erreicht werden.
Der Eingriff kann sowohl in Lokalanästhesie als auch in Vollnarkose durchgeführt werden. Mit einer dünnen Nadel wird ein Kanal in den Wirbelkörper eröffnet. Danach wird eine Arbeitskanüle über eine Hautinzision in den Wirbelkörper vorgeschoben und mit dem Bildwandler kontrolliert. Mit einem Bohrer wird ein Kanal gebohrt durch den ein Ballonkatheter in den Wirbelkörper eingeschoben und aufgeblasen wird. Dies erfolgt von beiden Seiten des Wirbelkörpers. In den aufgerichteten Wirbelkörper wird über die Arbeitskanüle Knochenzement eingebracht.
Der unkomplizierte Eingriff ermöglicht es dem Patienten, schon nach kurzem Krankenhausaufenthalt in ein aktives Alltagsleben ohne Stützmieder zurückzukehren. 70-90% der Patienten, so weisen seriöse Studien nach, sind schon während der Operation nach Aushärtung des Zementes großteils und im Anschluss dauerhaft schmerzfrei.